Gitter und Verbotstafel für Zutritt zur Baustelle Kantonsspital Baden.

Gegen Einbruch und Unfall: So geht Sicherheit auf der Baustelle

Sicherheit auf Baustellen ist in zweierlei Hinsicht relevant: Einerseits geht es um den Schutz vor Eindringlingen und Dieben, andererseits ums Wohl der Arbeiter. Wie eine Sicherheitsfirma auf der KSB-Baustelle für Schutz und Ordnung sorgt.

Hier soll keiner rein, der nicht reingehört. Und es soll nichts raus, was nicht rausmuss. So könnte man kurz und knapp die Ausgangslage betreffend Sicherheit und Schutz vor Baustellenkriminalität auf der KSB-Baustelle beschreiben (siehe Box). Das gesamte Neubauareal zu überwachen, ist die Aufgabe der Firma 24 Security GmbH. Die Sicherheitsprofis aus dem solothurnischen Egerkingen sind im Auftrag der Ghisleni Partner AG im Einsatz, die den Lead der Generalplanerin idpp AG bei der KSB-Baustelle hat. Das Aufgabenheft ist prallvoll. «Grundvoraussetzung für mehr Sicherheit ist, eine Baustelle rundum mit Bauzäunen abzuriegeln», sagt Santo Seminara, Sicherheitschef der 24 Security GmbH. In Baden bedeutete das, ein zirka 76 000 Quadratmeter grosses Gelände zu umzäunen. Zusätzlich wurden Warnschilder und Baulampen angebracht, um Unbefugten von einem Einbruch «abzuraten». Mit physischen Massnahmen allein verhindert man allerdings noch keinen Diebstahl. Entscheidend ist, dass nur jenen Personen Zutritt zur Baustelle gestattet wird, die dort auch wirklich etwas zu suchen beziehungsweise zu erledigen haben. Nur, wer darf rein, wer nicht?

Sicherheitsmann vor Drehkreuz für Zutritt zur Baustelle Kantonsspital Baden.

Zutritt nur mit Badge: Santo Seminara vor dem Drehkreuz zur Baustelle.

Zutrittskontrolle als Nadelöhr

«Auf die Baustelle in Baden kommt grundsätzlich nur, wer einen gültigen Ausweis hat und in unserem System erfasst oder angemeldet ist», sagt Santo Seminara. «Wer noch keine Arbeitsbewilligung hat, muss vom Amt für Wirtschaft und Arbeit ein Meldeverfahren mitbringen.» Massnahmen, die Schwarzarbeit unterbinden sollen. «Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kontrolle des Materialflusses. Hier stehen wir in engem Kontakt mit den Baustellenlogistikern.» Reichen denn nun all diese Vorschriften und Absprachen, um Diebstähle zu verhindern? «Auf einer so grossen Baustelle den Überblick zu behalten, ist sehr schwierig», sagt Santo Seminara. «Es gibt immer wieder Meldungen über entwendetes Material oder Werkzeug. Einmal wurde an einem Wochenende ein Kiosk-Container aufgebrochen und die Kasse gestohlen.» Diesbezüglich nachzuforschen und zu ermitteln, ist aber Sache der Polizei. «Wir dürfen nur eingreifen, wenn wir jemanden auf frischer Tat ertappen.»

Bildschirm mit Videoüberwachung und zwei Männer beim Zutrittscontainer vor Baustelle Kantonsspital Baden.

Personen- und Anlieferungskontrolle: Das Personal im Zutrittscontainer weiss genau, wer die Baustelle betreten darf und wer nicht.

Unfallprävention als Teilbereich

Ein weiteres Aufgabenfeld der 24 Security GmbH ist es, jene Sicherheit zu gewährleisten, die nichts mit Baustellenkriminalität zu tun hat. Stichworte Arbeitsschuhe, Helm, Schutzbrille, Schutzmaske, sichere Arbeitsabläufe: «Hier geht es darum, dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.» Santo Seminara und sein Team sind also mitverantwortlich, dass es auf der Baustelle zu keinen schlimmen Unfällen kommt. Und dass der Baustellenverkehr den Betrieb des KSB nicht stört. «Wir patrouillieren auf dem Bauarbeiterparkplatz und schauen, dass auch dort alles nach Plan läuft.»

Gesamthaft hat der Sicherheitschef täglich vier Personen im Einsatz, die all die beschriebenen Arbeiten übernehmen. Was, wenn einer davon tatsächlich auf Einbrecher stösst oder gar von ihnen angegriffen wird? «In Baden ist das zum Glück noch nie vorgekommen», sagt Santo Seminara. Falls doch, sei es ihre Aufgabe, deeskalierend zu wirken. «Klar, notfalls verfügt unser Personal auch über gute Skills in der Selbstverteidigung. Zudem sind alle mit einem Pfefferspray ausgerüstet.» Bleibt zu hoffen, dass dieser auch weiterhin in der Tasche bleiben kann.






Santo Seminara, Sicherheitschef 24 Security GmbH
«Die Baustelle in Baden kann man nur mit einem gültigen Ausweis und einem Badge betreten.»
Santo Seminara, Sicherheitschef 24 Security GmbH

Ob Privat- oder Grossbaustelle: Immer wieder Klau auf dem Bau

Ob Geräte, Maschinen, ganze Bauteile oder wertvolle Metalle: Auf Schweizer Baustellen kommt es jährlich zu Tausenden Diebstählen. Nur ein Bruchteil davon wird aufgeklärt. Seit einigen Jahren sind beispielsweise Baustoffe wie Kupfer oder Brennstoffe wie Diesel beliebt bei Kriminellen. Am Beispiel des Kupfers liegt der Grund auf der Hand: Gemäss dem Statistikportal statista.com ist der Kupferpreis seit zwanzig Jahren tendenziell steigend. Das macht das Material immer wertvoller. Deshalb gilt: Baustellen sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Raum genügend absichern! Eingeschlossenes oder zumindest abgedecktes Baumaterial wirkt ebenfalls unattraktiver auf mögliche Eindringlinge.

Ein Besuch auf der Baustelle: Beobachten Sie trotz strenger Einlasskontrollen, wie das neue Spital stetig weiterwächst. Verfolgen Sie den Neubau des KSB via Webcam sozusagen in Echtzeit.






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