Drohnenbild der Energiezentrale Gesundheits-Campus KSB mit Kamin und Photovoltaikanlage auf dem Dach, Autobahn A1 im Hintergrund.

Nachhaltiges System: Wärme und Kälte für den KSB-Neubau

Warmwasser, angenehme Raumtemperaturen, Kühlung medizinischer Apparate und der Betriebsanlagen: Um den Wärme- und Kältebedarf des gesamten Campus zu decken, setzt das KSB auf ein nachhaltiges und ausgeklügeltes Energiekonzept.

Um das neue Spital zu heizen oder zu kühlen, ist weder Öl noch Gas nötig. Der KSB-Neubau setzt diesbezüglich vollumfänglich auf Nachhaltigkeit. Die neu gebaute Energiezentrale bildet das Herzstück der Wärme- und Kälteversorgung – nicht nur für den KSB-Neubau, sondern für den ganzen Gesundheits-Campus. Dazu gehören nebst dem KSB-Neubau weitere Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungen wie die Wäscherei, Personalhäuser oder die zwei Partnerhäuser. Durch den energetischen Zusammenschluss des gesamten Gebäudeparks entstehen Synergien zur Optimierung der Versorgung mit Wärme und Kälte. Das 12-Millionen-Projekt ist also arealübergreifend und so konzipiert, dass bei Bedarf noch weitere Gebäude auf dem Campus erschlossen werden können.

Pumpen, Rohre und Verteilnetz für Wärme und Kälte in der Energiezentrale des KSB.

Ins Verteilnetz gepumpt: Die Energiezentrale versorgt den gesamten Campus mit Wärme und Kälte.

Fernwärme und Erdwärmesonden

Die Wärme für den gesamten Gesundheits-Campus wird einerseits durch Fernwärme, andererseits durch Erdwärmesonden generiert. Die Fernwärme stammt von der Energiezentrale Dättwil der Regionalwerke Baden AG. Es handelt sich dabei um ein Holzschnitzelkraftwerk, das umweltfreundliche Wärme und Strom aus Holz produziert. Eine weitere Wärmequelle bilden die 170 Erdwärmesonden, die unter dem KSB-Neubau bis zu 180 Meter in den Boden reichen. Diese entziehen dem Erdreich mittels einer zirkulierenden Trägerflüssigkeit Wärme und geben sie wiederum an eine Wärmepumpe ab, die sie auf das gewünschte Temperaturniveau erhöht. Diese Wärmeenergie wird anschliessend an das rund 50 Kilometer lange Verteilnetz abgegeben. Dazu kommen sämtliche Bodenheizungsrohre zur Feinverteilung in den Räumen. Ein Verteilnetz, das nicht nur zum Heizen im Winter, sondern auch zum Kühlen im Sommer genutzt wird.

Erdsonden-Bohrer auf Baustelle des KSB-Neubaus.

Wärmequelle: Die 170 Erdwärmesonden reichen bis zu 180 Meter in den Boden.

Kühlung und Klima

In einem Spital besteht ein grosser Bedarf an Prozesskälte, beispielsweise zur Kühlung medizinischer Einrichtungen wie der Grossgeräte der Bilddiagnostik. Dieses etwa 6 Grad kühle Kältenetz gilt es permanent mit neuer Kälte zu versorgen. Das Netz wiederum, das zur Klimatisierung der Räume via Bodenkühlung verwendet wird, muss im Sommer auf 18 Grad gekühlt werden, damit eine gute Behaglichkeit gewährleistet ist. Um diese Kälte zu produzieren, sind in der Energiezentrale zwei elektrisch betriebene Kompressionskältemaschinen und eine Absorptionskältemaschine installiert. Die Absorptionskältemaschine produziert unter Verwendung von Fernwärme Kälte nach dem Kühlschrankprinzip. Damit kann insbesondere im Sommer, wenn die Energiezentrale Dättwil einen Überschuss an Heizenergie produziert, günstig Kälte hergestellt werden. Die zwei Kompressionskältemaschinen dienen der Kühlung diverser Anlagen. Dabei entsteht Abwärme, die einerseits diversen anderen Nutzungen zugeführt wird. Beispielsweise wird damit das Warmwasser im KSB-Neubau vorgewärmt. Andererseits wird diese Wärme in den Boden zurückgeführt, um das Erdsondenfeld zu regenerieren. Das Erdreich fungiert dabei als eine Art saisonaler Wärmespeicher.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Die Nutzung von Erdwärme, Fernwärme und Abwärme in Kombination mit einem energieeffizienten Maschinenpark ergibt ein arealübergreifendes Energiekonzept, das die Nachhaltigkeitsambitionen des KSB unterstreicht. Um dieses System zu betreiben, braucht es elektrische Energie. Strom, der über einen Mittelspannungsring auf den Gesundheits-Campus gelangt – oder mittels Photovoltaikanlagen direkt vor Ort produziert wird. Solche Anlagen sind bereits auf dem Dach der Heizzentrale und des Parkhauses installiert, eine weitere Anlage ziert im Endausbau auch das Dach des neuen Spitals. Damit lassen sich rund 10 Prozent des Strombedarfs des Areals decken. Ein ausgeklügeltes System also, das den CO2-Ausstoss und damit die ökologische Bilanz des KSB-Neubaus im Vergleich zum vergangenen Betrieb bedeutend senken wird.

Frische Luft für den KSB-Neubau

Saubere und frische Luft trägt nebst vielen anderen Faktoren ebenfalls zu einer guten Genesung von Patientinnen und Patienten bei. Erfahren Sie, wie das Belüftungssystem im KSB-Neubau aufgebaut ist und funktioniert.

Lüftung im KSB-Neubau






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