Das waren noch Zeiten: Umzug vom Stadtspital ins Kantonsspital
Der 1. September anno 1978: Nach sechsjähriger Bauzeit nimmt das Kantonsspital Baden den Betrieb auf. Damit hatte das Stadtspital an der Wettingerstrasse ausgedient. Sämtliches Material und natürlich alle Patienten wurden nach Dättwil «gezügelt». Maria Müller und Bruno Meyer waren bei diesem historischen Umzug als KSB-Angestellte hautnah dabei.
«Der Direktor stiess mit den Abteilungsleitern auf den Umzug an»
«Ich arbeitete Teilzeit als Krankenschwester erst im Stadtspital, später im neuen KSB. Die Nachtschichten begannen um 19 Uhr und endeten um 7 Uhr in der Früh. Pausen machte man dann, wenn man nichts zu tun hatte. Das war manchmal schon streng, aber wir unterstützten uns gegenseitig und erledigten einfach unsere Aufgabe. Das war eine andere Zeit, wir waren bescheiden und pflichtbewusst.
Der KSB-Neubau war damals umstritten. Es hiess, der Standort sei zu weit weg vom Badener Zentrum. Heute ist das ein Katzensprung, da das Spital gut erschlossen ist. In der Nacht vor dem Umzug hatte ich Nachtdienst, die letzte Schicht im Stadtspital. Am Morgen kam das Militär und unterstützte uns beim Zügeln. Die Patienten mussten ihre persönlichen Sachen packen und auf einem Stuhl parat sitzen und warten, bis sie abgeholt wurden. Dann stiegen sie in die Militärfahrzeuge und wurden nach Dättwil gebracht.
Mein Sohn war damals zehn Jahre alt und hatte Freude am Militär. Also durfte er mich am Morgen besuchen und zuschauen. Alles war gut organisiert und lief geordnet ab. Ich erinnere mich, wie der damalige Direktor und die Abteilungsleiter in der Nacht vor dem Umzug eine Flasche öffneten und anstiessen.»
«Im neuen Spital hatte ich gleich eine Nachtschicht»
«Im Stadtspital arbeitete ich als Pfleger auf der Medizin 4. Ich bereitete dort unter anderem Patienten für die Operation vor, rasierte und wusch sie. Wir führten zudem Alkoholentzüge durch. Diese Patienten mussten regelmässig ihre ‹Anti-Alkohol-Tabletten› nehmen, und ich musste überprüfen, ob das tatsächlich geschah. Dazu machte ich mit dem Patienten ein Bier auf und stiess an. Wurde ihm beim Trinken schlecht, hatte er die Tablette genommen. So lief das damals ab.
Im KSB in Dättwil arbeitete ich lange Zeit auf der Notfallstation. Am Tag nach dem Umzug hatte ich gleich Nachtschicht. Dazu gehörten unter anderem die Patientenannahme, die Erstversorgung und auch das Gipsen von gebrochenen Gliedern. Im Gegensatz zum Stadtspital, das oft überfüllt war, war das neue Spital anfangs noch nicht voll ausgelastet. Ich erinnere mich, dass die beiden obersten Stöcke einige Zeit leer standen. Aber im Notfall hatten wir immer alle Hände voll zu tun. Von Sonnenbrand über Bauchweh bis Verkehrsunfälle: Da lief einiges.
In meiner Kindheit musste ich persönlich nie zum Doktor, es wäre wohl auch zu teuer gewesen. Wir waren vier Buben, allesamt einfach gesund und ‹zwäg›. Wir hatten viel Bewegung und waren kaum krank. Ich kam bei uns zu Hause in Villmergen zur Welt. Meine Tante war Hebamme. Sie war bei meiner Geburt dabei, erzählte man mir später. Aber über solche Themen sprach man eigentlich früher nicht.»
Sie waren beim Umzug 1978 dabei?
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