Ein fünf Meter langer Riesenspaten

Spatenstich zwei Mal anders

Für den Spatenstich zum KSB-Neubau am 31. August 2018 dachte sich das Event-Planerteam etwas Spektakuläres aus. Doch es kam anders. Ein Rückblick auf einen turbulenten Baubeginn.

Bevor sich am KSB-Neubau die Baumaschinen in Bewegung setzten und seitdem aus einer ehemaligen Wiese Schaufel für Schaufel das neue KSB-Hauptgebäude schaffen, stand der symbolische Spatenstich auf dem Plan. Rund hundert geladene Gäste trafen sich im italienisch angehauchten Caffé Orizzonte direkt gegenüber der Baustelle. Mindestens mediterran war auch das Wetter, viele sprachen vom «Jahrhundertsommer» 2018. Wie auch immer: Es war ganz sicher seit Wochen ungewöhnlich warm und trocken. Bis zu diesem Tag, genauer: bis zur Begrüssung der Gäste um 14 Uhr. Eigentlich zu spät, um jetzt noch am Programm etwas zu ändern. Eigentlich.

Ein fünf Meter langer Riesenspaten sollte mit einem Rettungshelikopter eingeflogen und abgeseilt werden. Sollte.

Schon bei den Vorbereitungen am Morgen zeigten sich erste Wolken, die das Event-Planerteam zu Dauerbeobachtern des Wetterradars machten. Denn in wochenlanger Vorarbeit und ebenso langer Zuversicht auf stabiles Wetter hatten sie sich für den Spatenstich zur grössten Baustelle im Kanton Aargau Grosses einfallen lassen – ein etwa fünf Meter langer Riesenspaten sollte mit einem Rettungshelikopter eingeflogen und abgeseilt werden.

Erster Strich durch die Rechnung

Der Symbolspaten sollte direkt auf der Baustelle zu Händen der offiziellen Vertreter abgeseilt werden. Ein Drahtseilakt im wahrsten Sinne des Wortes, der minutiöse Planung und vor allem windstilles Wetter verlangt. Jetzt aber, als drinnen Adrian Schmitter, CEO des Kantonsspitals Baden, ans Rednerpult schritt, kam draussen leichter Wind auf. Es tröpfelte.

Alles war genauestens geplant, der Helikopter stand bereits abflugbereit in seiner Warteposition, die im Vorfeld auf alle kalkulierbaren Risiken untersucht worden war. In rund 20 Minuten sollte die «Operation Spaten» starten und die Gäste überraschen, wenn sie auf der Terrasse die Zeremonie zur Enthüllung des Wandbilds mit der Visualisierung des fertigen KSB-Neubaus begleiten. Kurz nachdem die Fanfare ertönen und per Knopfdruck das Tuch des hausgrossen Wandbilds hinabrauschen sollte. Doch jetzt war plötzlich alles anders, der Wind wurde stärker und böiger, wie das Event-Planerteam – hinter den Kulissen online auf dem Wetterradar und per Funk mit der Helikoptercrew verbunden – mitverfolgte. Von den Gästen unbemerkt, musste das Event-Planerteam während der Eröffnungsrede nun schnell umplanen und in die Trickkiste der Improvisation greifen. Nicht nur einmal, wie sich später herausstellen sollte.

Zweiter Streich

In Rücksprache mit dem Piloten war schnell klar, dass der Helikopter samt Spaten aus Sicherheitsgründen auf dem Boden bleiben musste. Der freifliegende Spaten war zu einem unkalkulierbaren Risiko für die Gesundheit der Gäste geworden, der Wind war zu stark. Zur Rettung der vielen Stunden liebevoller Vorbereitung des Riesenspatens entschied das Event-Planerteam kurzfristig, den 5-Meter-Koloss auf mehrere Schultern zu verteilen. Um jetzt auf Nummer Sicher zu gehen, schritten sechs Männer der Technischen Dienste auch gleich los.

Und so waren nicht nur die Gäste überrascht, auch Adrian Schmitter konnte während seiner Rede keine Ahnung gehabt haben, als plötzlich der Riesenspaten an der Fensterfront des Caffè Orizzonte vorbei auf die Baustelle getragen wurde. Spontan blinzelte er den verschmitzt lächelnden Trägern zu und bat die Gäste trotz dieses aussergewöhnlichen Werkzeugs noch um etwas Geduld bis zum offiziellen Spatenstich nach den Grussbotschaften.

Bilder, die hängen bleiben

Erleben Sie den aussergewöhnlichen Tag des Spatenstichs im Video und hören Sie, welche Bedeutung dem KSB-Neubau zukommt.

Es sind übrigens nicht nur die überraschten Gesichter und die spannenden Ausblicke auf den Gesundheitscampus, die in Erinnerung bleiben werden. Denn als wäre eine Panne nicht genug, blieb bei der Enthüllung des Wandbilds auch noch der Vorhang an einem der Befestigungsringe hängen. Doch auch dieses Malheur konnte wie gewollt aussehen an diesem symbolischen Tag, der vor allem den Projektleitern von Spatenstich wie KSB-Neubau eines vor Augen geführt haben dürfte: Trotz aller Akribie bei der Planung muss am Ende das Ergebnis den Leuten gefallen!






Wandbild mit der Visualisierung des fertigen KSB-Neubaus

Übrigens: Das fassadengrosse Wandbild hängt noch. Und zwar vor dem Partnerhaus an Gebäude M. Am besten lässt es sich bei nächster Gelegenheit und einem Latte Macchiato von der Terrasse des Caffè Orizzonte aus in Augenschein nehmen.

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