Drehszenen für den Investoren-Film

Ein Neubau auf solidem Fundament

Das Kantonsspital Baden erwirtschaftet seit Jahren Gewinne. Dadurch ist es nun in der Lage, die Kosten für den Neubau aus eigener Kraft zu stemmen.

Bei seiner Eröffnung im Jahre 1978 galt das Kantonsspital Baden (KSB) hierzulande als eines der modernsten Spitäler und war richtungsweisend für die Spitalarchitektur in der Schweiz. Hohe Ansprüche werden daher auch an den Neubau gestellt, der 2022 eröffnet wird. Das neue KSB wird sich in einem Umfeld behaupten müssen, das sich gegenüber den späten Siebzigerjahren radikal verändert hat. Eine moderne und effiziente Infrastruktur ist deshalb ebenso Teil des Konzepts wie eine modulare Bauweise. Dadurch wird eine flexible Anpassung an künftige Entwicklungen und Bedürfnisse ermöglicht.

Das Neubauprojekt orientiert sich architektonisch am Konzept der «Healing Architecture». Sie geht davon aus, dass Infrastruktur und Umgebung den Genesungsprozess positiv beeinflussen. Neben dem Wohlbefinden der Patienten fokussiert diese «heilende Architektur» auch auf die Arbeitsbedingungen des Spitalpersonals sowie den Einbezug der Angehörigen. Neun Innenhöfe sorgen deshalb für viel Tageslicht im Innern, und anstelle des heutigen Spitalgebäudes ist nach dessen Rückbau ein grosszügiger Park vorgesehen. Der Blick ins Grüne soll so oft wie möglich gegeben sein. Doch liegen auch die Finanzzahlen im grünen Bereich?

Finanzierung über Anleihen

Seit 2012, als die aktuelle Spitalfinanzierung in Kraft trat, hat die KSB AG als einzige kantonale Spitalgesellschaft die wirtschaftlichen Zielvorgaben ihres Eigentümers, des Kantons Aargau, stets erreicht. Anfang 2018 wies das KSB einen bemerkenswerten Eigenkapitalanteil von 77,9 Prozent aus. Dass dieser Wert im Laufe des Jahres auf – immer noch robuste – 43,3 Prozent sank, hat einen einfachen Grund: Das KSB nahm im April 2018 auf dem Kapitalmarkt mittels Anleihen mit Laufzeiten von 10 und 15 Jahren insgesamt 300 Millionen Franken auf. Damit sind zwei Drittel der erwarteten Baukosten in der Höhe von 450 Millionen Franken bereits gedeckt. Nebst dem Bauprojekt an sich sowie dem Businessplan waren vor allem die konstant positiven Betriebsergebnisse der Vergangenheit ausschlaggebend für das Vertrauen der Investoren.

450
Millionen Franken
kostet der Neubau

Unter dem Strich erwirtschaftete das KSB im Geschäftsjahr 2018 bei einem Jahresumsatz von 371,4 Millionen Franken und einem Aufwand von 333,1 Millionen Franken einen Gewinn von 38,3 Millionen Franken. Mit 10,3 Prozent lag die Ebitda-Marge – wie vom Kanton Aargau in der Eigentümerstrategie gefordert – auch im Jahr 2018 im zweistelligen Bereich. Weshalb eine Ebitda-Marge von über zehn Prozent für ein Spital so wichtig ist, erklärt KSB-CEO Adrian Schmitter folgendermassen: «Der Ebitda, also das finanzielle Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ist die Summe, die dem Spital für Reinvestitionen zur Verfügung steht. So kann es mit der medizinischen Entwicklung Schritt halten und sich als attraktiver Arbeitgeber für Ärzte und Fachkräfte in Pflege und Verwaltung positionieren. Die Bevölkerung wiederum profitiert so von einer qualitativ hochwertigen und wohnortnahen medizinischen Versorgung.»

Auch eine Sanierung wurde diskutiert

Ob es tatsächlich eines Neubaus bedarf, um diese hohe Versorgungsqualität auch in Zukunft bieten zu können, wurde sorgfältig geprüft. Aus technischer und baulicher Sicht wäre eine Totalsanierung des bestehenden Spitalgebäudes möglich gewesen. Doch eine solche Totalsanierung hätte den Spitalbetrieb über Jahre hinweg behindert. Des weiteren wären Strukturen, die nicht mehr zeitgemäss sind, weitgehend aufrechterhalten geblieben. Dazu gehört zum Beispiel die politisch und gesellschaftlich geforderte Forcierung von ambulanten Eingriffen und Behandlungen. Diese wären in einem Gebäude, das in den 1970er Jahren konzipiert worden ist, nur schwer umsetzbar. Und – last but not least – hätten die Kosten einer Sanierung annähernd denen eines Neubaus entsprochen. Dass diese Gründe stichhaltig sind, belegt folgende Tatsache: Einsprachen gegen das Neubauprojekt und die Baubewilligung durch die Stadt Baden gab es keine.
















Veraltete Strukturen passen nicht mehr zu den Ansprüchen von heute. Im Video erfahren Sie die wichtigsten Gründe, warum das KSB 450 Millionen Franken für innovative Gesundheitsversorgung investiert.

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